Die Serengeti am Kamp!
Die großflächigen Weideflächen im Überschwemmungsgebiet bei Schönberg/Kamp sind ein neuer wertvoller Lebensraum. Die gemischten Herden aus Pferden, Kühen, Eseln, Schafen und Ziegen erinnern fast an die großen Weidegebiete Afrikas.
Die ehemaligen Ackerflächen am Kamp wurden im Zuge des Katastrophenhochwassers 2002 zum Teil stark verändert und überformt. An sogenannten Verwerfungen wurde der Oberboden abgetragen und sandig-schottriger Grund großflächig freigelegt. Diese Offenböden sind ein wichtiger Lebensraum für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die extrem trockene und heiße Bedingungen aushalten. Die Beweidung ermöglicht das Offenhalten der Überschwemmungsgebiete und schafft neben wertvollen Lebensraum auch wichtigen Rückhalteraum für Hochwässer. Auf nicht beweideten Flächen gibt es häufig die Entwicklung zum Auwald mit Bruchweiden und Schwarzerlen.
An den Randbereichen der Weiden am Kampufer können umgefallene Bäume liegen bleiben. Sie sind wichtige Sonnplätze für Reptilien, wie Smaragdeidechse, Askulap- und Würfelnatter, die alle einen Verbreitungsschwerpunkt im Kamptal besitzen. Wer ist wohl verantwortlich für das wertvolle Totholz, das nun Lebensraum für viele Tiere ist? Es ist der Biber. Von vielen immer mehr angefeindet, stellt er aber einen immens wichtigen Faktor für die Renaturierung der flussnahen Bereiche dar.